Nach unserem Umzug an die spanische Costa Blanca hast Du jetzt wahrscheinlich mit einer veganen Paella oder ein paar Tapas aus Gras und Rindenmulch gerechnet. Vegane Paella habe ich schon mal online gestellt und Tapas kommen vielleicht irgendwann noch. Das erste Gericht, das ich aber in meiner neuen Küche gekocht hatte, war ein ganz zackiger Eintopf mit Kidneybohnen und Kartoffeln.

Ich mag das gar nicht so laut sagen, aber früher haben mein wunderbarer Vater und ich gerne den Texaseintopf aus der Dose von einem gar nicht mal so unbekannten Discounter gegessen. Ich denke hier in den ersten Tagen recht oft an ihn, denn ich bin mir sicher, dass es ihm hier auch sehr gut gefallen würde. Aber da er physisch leider nicht mehr unter uns ist, hole ich mir immer wieder schöne Erinnerungen an ihn zurück, die ich gemeinsam mit ihm hatte.

Es ist schon manchmal merkwürdig, welche Assoziationen man so hat, wenn man an einen bestimmten Menschen denkt. An meinen Freund Cay denke ich beispielsweise immer, wenn ich mir eine neue Tube mit Tomatenmark öffne. Er hat mir vor über 20 Jahren mal gezeigt, wie ich mit dem Deckel die Tube unkompliziert und sauber öffnen kann und hat mich damit nachhaltig schwer beeindruckt.

Bei Perlonstrumpfhosen fällt mir immer sofort mein langjähriger Kumpel Andiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii ein, der einst an einer Ampel den Fahrer im Nachbarwagen mal gefragt hatte, ob er sich die Perlonstrumpfhose von der Beifahrerin aus dem anderen Wagen leihen könne, weil er befürchtet, dass sein Keilriemen gerissen sein könnte.

Kennst Du noch das Modell R5 von Renault? Wenn ich so einen herrlichen Wagen nochmal sehe, dann habe ich sofort das Gesicht meines alten Kumpel Homo (der Spitzname hat nichts mit seiner sexuellen Orientierung zu tun 😉 ) vor Augen, der, wie er selbst einmal versehentlich sagte, einen „R5-farbenen Perlmutti“ sein Eigen nannte 😀 .

So hinterlässt jeder irgendwie eine Spur im Leben, die mich immer wieder fröhlich an diese Personen denken lässt. Kidneybohnen erinnern mich immer an Cowboys, und Cowboys untrennbar sofort an meinen Vater. Wir haben es früher geliebt, zusammen Western zu sehen. Mein Highlight mit ihm am Fernseher war unser gemeinsamer Lieblingsfilm „Zwei glorreiche Halunken“ mit Clint Eastwood, Lee van Cleef und Eli Wallach. Und wo wurden viele der Szenen dieses Filmes gedreht? In Spanien. So schließt sich also wieder mal der Kreis.

Guten Hunger, Du Cowgirl oder Cowboy, mit meinem Texaseintopf, der eigentlich auch ein spanischer Eintopf mit deutschem Einschlag ist 😉 .

Für ca. 6-8 Portionen

Texaseintopf:

    • 2 EL Öl
    • 1 gr. Zwiebel geschält und in kleine Würfel geschnitten
    • 2 Zehen Knoblauch geschält und klein gehackt
    • 500ml passierte Tomaten
    • 100g Tomatenmark
    • 2 Gläser Kidneybohnen à 240g (Bohnen in einem Sieb abseihen und kurz abspülen)
    • 1 Glas Mais (Flüssigkeit absieben)
    • 1 rote Paprika gewaschen, entkernt und in kleine Stücke geschnitten
    • 5 mittelgroße Kartoffeln geschält und in kleine Würfel geschnitten
    • 1 Liter Gemüsebrühe
    • 1 EL Salz
    • Schärfe nach Geschmack, z. Bsp. Chilipulver oder Cayennepfeffer
    • ein paar klein gehackte Kräuter zum Garnieren (Petersilie, Löwenzahn oder was Du sonst gerne magst)

Öl in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig anbraten. Nach ca. 1-2 Minuten die den Knoblauch zufügen. Jetzt mit den passierten Tomaten und der Brühe aufgießen, die Kartoffelwürfel zugeben, und kurz aufkochen. Den Eintopf ca. 10 Min. köcheln lassen bis die Kartoffeln noch leicht bissfest sind. Bohnen, Mais und Paprika in den Topf geben und ca. 5 Min. weiter köcheln lassen. Mit Gewürzen und ggf. etwas Salz abschmecken und den Eintopf mit den gehackten Kräutern anrichten und servieren.

Arbeitszeit: 20 Min.

Kochzeit: 20 Min.

Ich gebe gerne noch ca. 50g vegane Zartbitterschokolade mit in den Eintopf, das gibt einen ganz besonderen Geschmack