Wenn Du Veganer bist, dann musst Du häufiger Rede und Antwort stehen. Du kennst sicher auch diesen grandiosen und absolut einmaligen Witz, dass Du als Veganer oder Vegetarier dem Essen der anderen das Essen wegessen würdest. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen, aber ich denke schon, dass ich diesen überaus individuellen Kalauer in den letzten 3,5 Jahren ungefähr 17.500 Mal gehört haben dürfte. Interessanter wird es dann aber, wenn sich Menschen aufrichtig für Deine Lebensweise interessieren. Die folgenden 3 Fragen sind mir bisher gefühlt am häufigsten gestellt worden.

1. „Du bist Veganer? Was kann man denn da überhaupt noch essen?“

Auch diese Frage habe ich schon sehr oft gehört, aber dadurch sind auch häufig gute Gespräche entstanden. Oft gerate ich dann jedoch so in Fahrt, dass ich Gefahr laufe, dem ein oder anderen die berühmt berüchtigte Klinke ans Bein zu labern 😆 . Mittlerweile habe ich das jedoch ziemlich gut im Griff und beschränke mich auf das Mindestmaß oder warte auf die Gunst der Stunde, wenn mein Gesprächspartner weitere Fragen stellt. Dann bekommt er aber das volle Programm, weil ich einfach zu gerne über mein Lieblingsthema spreche. Du weißt zum Glück, was man noch alles essen kann, sonst wärst Du nicht hier.
Noch nie habe ich so bunt und abwechslungsreich gegessen wie heute und fühle mich dabei so großartig wie noch nie zuvor in meinem Leben. Natürlich empfehle ich solchen Menschen auch immer einen Blick auf meinen Blog zu werfen, denn da sind mehr als genug tolle Sachen, die man als Veganer noch essen kann.

2. „Vegan? Das könnte ich nicht!“

Diesen Satz hat übrigens jeder Veganer früher auch mal gesagt, also befindest Du Dich damit in bester Gesellschaft. Doch, natürlich kannst Du das. Du musst es eben nur wollen, dann geht so ziemlich alles im Leben. Es zwingt Dich ja niemand dazu, bestimmte Dinge zu essen und Du entscheidest das immer noch selbst. Fang langsam an, setz Dich nicht unter Druck und behalte den Spaß bei der Umstellung, wenn Du noch nicht vegan leben solltest. Jeder Schritt in diese Richtung wird Dir leichter fallen, wenn Du Dich nicht stresst und Freude dabei behältst. Dann wirst Du nicht mehr zu stoppen sein und vielleicht sogar irgendwann mal an meinem Sockel kratzen, auf dem ich gerne stehe, wenn ich mal Zeit habe und mich feiern lassen möchte 😉 .

3. „Wieso müsst Ihr Veganer eigentlich immer Fleisch nachbauen, wenn Ihr doch keins essen wollt?“

Nun ja, diese Frage ist jetzt oft mit einem aggressiven Unterton verbunden von Leuten, die sich von Dir moralisch angepieselt fühlen, weil Du ein anderes Leben führst. Ich habe bis jetzt noch nicht gesehen, dass die Kuh als Bulette oder Wurst im Stall steht. Es liegt also eher daran, dass sich die Form bewährt hat. Natürlich könnte ich darüber nachdenken, ob ich meine Burger das nächste Mal optisch so gestalte wie einen Nachbau der New Yorker Freiheitsstatue oder wie die Pyramiden von Gizeh. Leider bin ich aber nicht so geschickt, hätte dann auch sicher Probleme beim Anbraten und bekäme am Ende auch noch Ärger mit militanten Denkmalschützern. Das möchte ich als friedliebender Frei- und Schöngeist gerne vermeiden.

Da stelle ich mir doch eher die Frage, wieso in so einer wunderbaren Gemüsesuppe wie der Minestrone oft Bauchspeck, Parmesan oder gar Schweinsköpfe enthalten sind. Ich glaube, ich muss mir die Italiener mal zur Brust nehmen. Schließlich kann ich mir auch nicht alles gefallen lassen…

Gibt es eine Frage, die Du schon immer beantwortet haben wolltest, wenn es um die vegane Lebensweise geht? Dann immer her damit, das ist nämlich eine meiner leichtesten und gern gesehenen Übungen 🙂 .

Für ca. 6-8 Portionen

Minestrone:

    • 2 geschälte und klein gehackte Knoblauchzehen
    • 2 geschälte und in Würfel geschnittene Zwiebeln
    • 1-2 geschälte und in Würfel geschnittene Karotten
    • 2 große geschälte und in Würfel geschnittene Kartoffeln
    • 2 Tomaten gewürfelt
    • 1 Zucchino gewürfelt
    • 100g grüne Bohnen
    • 2 EL Tomatenmark
    • 1 EL Öl
    • 1,5 Liter Gemüsebrühe
    • 50ml Weißwein
    • 100g (glutenfreie) Nudeln
    • Etwas Basilikum zum Anrichten
    • 1/2 TL Salz
    • Pfeffer

Gemüse schälen und klein schneiden, Öl in einem großen Topf erhitzen. Das Gemüse (bis auf die Zucchino) im Topf ein wenig anbraten bis es leicht glasig geworden ist (ca. 3-5 Minuten), zudem das Tomatenmark mit unterrühren. Mit dem Weißwein ablöschen und weitere 3-5 Minuten einkochen lassen. Nun die Gemüsebrühe und die Tomaten hinzugießen, kurz aufkochen lassen und dann bei mittlerer Hitze köcheln lassen und anschließend die  Zucchino mit zur Suppe geben. Nun so lange köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist (ca. weitere 10 Minuten). Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken (ca. 1-2 EL Salz und 1 TL Pfeffer, das kann aber je nach Würze der Gemüsebrühe variieren).

Die Nudeln solltest Du in einem extra Topf kochen und erst beim Servieren in die Suppe geben. Sie werden sonst oft zu weich.

Man kann natürlich beim Gemüse Lust und Laune freien Lauf lassen und auch Fenchel, Paprika, Erbsen oder Sellerie verwenden und dafür andere Zutaten weglassen. Dieses Rezept eignet sich sehr gut als Resteverwertung von Gemüse.

Arbeitszeit: 20 Min.
Backzeit: 20 Min.

Ich verwende auch gerne Weiß- oder Chinakohl für die Suppe